Unternehmen müssen neue Wege gehen, um geeignete Kandidaten für offene Stellen zu finden. Social Recruiting bietet hier vielversprechende Möglichkeiten, die klassischen Recruiting-Methoden sinnvoll zu ergänzen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept und welche Chancen und Herausforderungen bringt es mit sich? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick.
Was ist Social Recruiting?
Social Recruiting bezeichnet die Nutzung von sozialen Netzwerken und Plattformen zur Personalbeschaffung und zum Employer Branding von Unternehmen. Dabei werden dieselben Methoden wie im klassischen Recruiting eingesetzt, nur dass diese in den sozialen Medien stattfinden.
Zu den Zielen von Social Recruiting gehören:
Gewinnen von neuen Talenten über soziale Plattformen
Authentischen Eindruck vom Unternehmen, Team und Arbeitsalltag vermitteln
Netzwerk an Kontakten erweitern
Passive Kandidaten identifizieren und ansprechen
Die am häufigsten genutzten Kanäle in der Schweiz für Social Recruiting sind LinkedIn, Instagram, TikTok und Snapchat. Entscheidend für den Erfolg ist eine zielgruppengerechte Ansprache und ein langfristig angelegter Redaktionsplan.
Social Recruiting wird in zwei Kategorien unterteilt:
Social Distribution: Direkte Ansprache geeigneter Kandidaten über Unternehmensprofile
Internet Sourcing/Social Profiling: Passive Kandidatensuche über Profildaten und Werbebanner
Chancen und Herausforderungen von Social Recruiting
Insgesamt bietet Social Recruiting viele Vorteile wie Reichweite, Authentizität und Kosteneinsparungen. Durch die direkte Ansprache auf Augenhöhe können Unternehmen ihre Arbeitgebermarke stärken und sich von der Konkurrenz abheben. Zudem lassen sich passive Kandidaten gezielt identifizieren und ansprechen, die auf klassischem Wege oft nicht erreichbar wären.
Laut einer Studie von Adecco und der Universität Zürich erreichte der Fachkräftemangel-Index in der Schweiz 2022 einen historischen Rekordwert von 155 (68% höher als 2021). Social Recruiting kann hier ein wichtiges Instrument sein, um qualifizierte Talente zu gewinnen. So konnte beispielsweise die Schweizer Firma Digitec Galaxus durch gezielte Social Media-Kampagnen auf LinkedIn und Instagram ihre Reichweite deutlich steigern und viele neue Mitarbeiter rekrutieren.
Allerdings erfordert Social Recruiting auch Expertenwissen und Durchhaltevermögen. Nur wer die Zielgruppen und Kanäle genau kennt, kann effektiv kommunizieren. Zudem braucht es Zeit, um Reichweite aufzubauen und Vertrauen zu schaffen. Auch rechtliche Aspekte wie Datenschutz müssen beachtet werden.
Fazit zu Social Recruiting
Social Recruiting ist ein wichtiger Baustein im modernen Recruiting-Mix. Durch die gezielte Nutzung sozialer Medien können Unternehmen neue Talente gewinnen, ihre Arbeitgebermarke stärken und Kosten sparen. Laut einer Studie sehen 61% der Unternehmen einen guten Ruf als sehr wichtig an, um neue Mitarbeiter zu rekrutieren.
Allerdings erfordert es Planung, Expertise und Ausdauer, um die Potenziale voll auszuschöpfen. Wer Social Recruiting als langfristige Strategie versteht und kontinuierlich umsetzt, wird auf Dauer von den Vorteilen profitieren. Unternehmen, die Social Recruiting erfolgreich nutzen, können sich im "War for Talents" behaupten und qualifizierte Fachkräfte für sich gewinnen.